Kleidungstile: Was Kleidung über unseren Charakter aussagt

2014-07-12 16:04:00 / Ratgeber / Kommentare 0

Was sagt Kleidung wirklich über Menschen?Kleider machen Leute, das besagt zumindest ein bekanntes Sprichwort. Aber macht Mode denn wirklich so viel Eindruck, und kann uns der Kleidungsstil tatsächlich etwas über den Menschen sagen, der unter den Schichten an Stoffen liegt? Ist der Kleidungsstil eines Menschen das „Fenster zum Inneren“? Unter den Psychologen zumindest herrscht zumindest mehrheitlich die die Meinung, dass wir Menschen gar nicht anders können als mit unserem Kleidungsstil unserer Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen. Verrät unser Erscheinungsbild also unseren Charakter? Kann mit dem Aussehen und dem Stil unseren Mitmenschen vorgegeben werden, wie sie uns wahrnehmen bzw. wie wir wahrgenommen werden wollen?

Von Innen nach Außen

Die Sprache der Mode finde zumeist aber auf unbewusster Ebene statt, so Sozialpsychologe Carlo Michael Sommer in einem Interview mit dem PM-Magazin. Schon der erste Eindruck zählt, denn bereits mit dem ersten Blick ordnen wir andere Menschen in gesellschaftliche Schubladen ein, auch wenn es zunächst nur ein vorläufiges Bild ist. Daneben wollen wir nach Ansicht des Sozialpsychologen mit unserer Kleidung und unserem Stil unserer Umwelt auch einen Eindruck davon geben wer wir sind. Das sei aber noch nicht alles, so Sommer, denn was wir anziehen beeinflusse nicht nur unsere Mitmenschen, sondern auch uns selbst. Die Kleidung habe auch Einfluss auf unser Verhalten, z.B. präsentieren sich Frauen in High Heels anders als in Turnschuhen.

Anpassung und Individualität

Nach Ansicht von Psychologen zeigen die Menschen ihren Charakter: wer sie sind und woher sie kommen, ihre soziale Stellung und welcher Gruppe sie sich zugehörig fühlen. Jede Gruppe haben ihren eigenen Kleidungsstil: z.B. Konservativ-klassisch, Punk, Military, Rock, Visual Key oder Hippie. Daneben verrät der eigene Stil aber noch viel mehr, so die Experten. So beschreibe er unter anderem die politische Überzeugung, die Persönlichkeit, das Temperament oder gar welche Musikrichtung man bevorzugt. Kleidung soll jedoch nicht nur zeigen, welcher gesellschaftlichen Gruppe wir uns zugehörig fühlen, sondern soll auch unsere Individualität unterstreichen. Ein Balanceakt zwischen Abgrenzung und Anpassung.

Vorurteile?

Wer an Punks denkt, der sieht vor seinem geistigen Auge Stiefel, Leder, Ketten, Piercings. Bei Bankangestellten stellt man sich Männer und Frauen in Anzügen/Kostümen, Schnürschuhen/Pumps, Krawatte/Perlenkette vor und Hip-Hop-Fans tragen alle zu weite Hosen, die die Unterhosen hervorblitzen lassen, Sneakers, weite Shirts und Caps. Aber stimmt das wirklich? Sind das nicht eigentlich alles Vorurteile?

Der erste Eindruck kann durchaus täuschen. Aber in den meisten Fällen, so Psychologe Sommer gegenüber dem PM-Magazin, würde der erste Eindruck der wahrgenommen wird, bestätigt und falls nicht müsse man sein Vorurteil halt revidieren. Ein bestimmter Kleidungsstil lässt halt nicht immer auf den Charakter schließen.

Der eigene Modestil

Als kleines Kind suchen die Eltern einem noch die Kleidung aus, doch sobald die Kinder ins Teeangeralter wechseln fangen die meisten an sich für Mode zu interessieren und wollen ihren eigenen Stil entwickeln. Dabei orientieren sie sich an Freunden, aber auch Promis und Tipps aus Jugendzeitschriften – also eher dem Mainstream. Der eigene Stil, so Sommer weiter, entwickelt sich zwischen dem 20. bis 30. Lebensjahr und danach würde der dann gefundene Stil meist beibehalten. Je älter man wird, desto weniger experimentierfreudig sei man. Jedoch sind wir auch im Alter nicht davor gefeit uns von den Modetrends beeinflussen zu lassen und manchmal sei das sogar nötig, da der Modegeschmack vielleicht doch zu extrem in der Vergangenheit liegt.

Schlechter Modegeschmack

Ein modischer Fauxpas ist keine Seltenheit. Es gibt sicherlich keinen Mensch auf dieser Welt, der es sich schon mal erlaubt hat einen schlechten Modegeschmack zu zeigen – zumindest in den Augen der anderen. So etwas kommt halt vor – beabsichtigt, weil es einem tatsächlich gefällt oder unbeabsichtigt. Die amerikanische Psychologin und Modeexpertin Jennifer Baumgartner erklärte in der Amica, dass hinter Kleiderpannen jedoch auch noch mehr stecken kann. So könne ein modischer Fauxpas Ausdruck eines inneren Konfliktes sein, denn unsere Kleidung reflektiere immer was wir denken und was wir fühlen.